
Die demografische Entwicklung macht die Pflegeimmobilie zu einem
Wachstumsmarkt
Da die Bevölkerung immer älter wird und gleichzeitig die Gesamtbevölkerung schrumpft, steigt auch die Anzahl der Pflegebedürftigen rasant. Einhergehend der Bedarf nach Pflegeimmobilien.
Laut dem Immobiliendienstleister CBSRE werden bis 2030 Neubau - und Ersatzinvestitionen von gut 55 Milliarden Euro für zukunftsfähige, marktkonforme Pflegeeinrichtungen notwendig sein. Ein enormes Investitionsvolumen, dass das Potential dieser Immobilienform eindeutig aufzeigt.
Einer Prognose der Immobilienberatung Wüest & Partner aus dem Jahr 2016 zufolge ist bis 2030 mit einem zusätzlichen Bedarf von 255.000 Pflegeplätzen zu rechnen. Insgesamt müssten in den nächsten 14 Jahren somit rund 2550 neue Pflegeheime mit jeweils etwa 100 Betten geschaffen werden.
Einer anderen Analyse von Tobias Just (Senior Economist; Deutsche Bank Research) zufolge, leben heute 770.000 Menschen in Pflegeeinrichtungen, in 40 Jahren werden es 2 Millionen sein. Dazu müssten 18.000 Einrichtungen neu erstellt werden. Das bedeutet 450 pro Jahr. Wir hätten dann 28.000 Einrichtungen. Zusätzlich müssten die bestehenden 10.000 Einrichtungen renoviert oder neu erstellt werden. Das bedeutet durchschnittlich 700 neue Einrichtungen pro Jahr.
Gemeinnützige Unternehmen, Städte und Gemeinden sind immer weniger in der Lage entsprechende Investitionen zu stemmen, was dazu führt, dass der Markt immer interessanter für private Investoren wird.
Gründe, warum der Bedarf nach Pflegeimmobilien wächst:
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Bevölkerung altert immer schneller.
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Anzahl der bestehenden Pflegeplätzen sinkt, da die Tendenz nach Einzelzimmern, sei es durch gesetzliche Vorgaben oder persönliche Wünsche, steigt.
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Viele bestehende Pflegeheime entsprechen nicht mehr den aktuellen Bestimmungen oder Bedürfnissen, was entsprechende Ersatzneubauten nötig macht.
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Pflegebedürftige können immer weniger durch die Angehörigen versorgt werden. Darüber hinaus wächst seit einigen Jahren überproportional die Anzahl der Single -Haushalte.
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Anzahl der Pflegeheime öffentlicher Träger seit 1999 rückläufig.

Bedarf an
Pflegeimmobilien wächst
70 Mio. €
Erforderliches Investitions-volumen innerh. 10 Jahren
300
Bedarf an neuen
Pflegeheimen pro Jahr
290.000
Bedarf an neuen
Pflegeplätzen bis 2030
2 Mio.
fehlende altersgerechte Wohnungen
5 Mio.
Pflegebedürftige zum Jahresende 2021
1,8 Mio
mehr Pflegebedürftige bis
zum Jahr 2055 erwartet
5,9 Mio
Anzahl der über 80-jährigen im Jahr 2020
9,9 Mio
Anzahl der 80-jährigen im Jahr 2050
Daten: Statistisches Bundesamt, Analyse ZIA 2020, Analyse IW u.w.
Bevölkerung schrumpft
und wird immer älter
Derzeit hat Deutschland ca. 83,3 Millionen Einwohner. 2040 könnten es laut der Prognose der Bertelsmann-Stiftung 83,67 Millionen sein (…) Die Prognose der Bertelsmann-Stiftung erwartet vor allem, dass die Gesellschaft zunehmend altert. (…) Personen im Alter ab 65 Jahren machten an der Gesamtbe-völkerung im Jahr 2020 knapp 22 Prozent aus. 20 Jahre später werden es der Prognose zufolge bereits fast 28 Prozent sein. (…) Die Anzahl der
Senioren ab 80 Jahren nimmt ab dem Jahr 2027 deutlich zu. Die Zahl der über 80-Jährigen steigt von rund 5,8 Millionen im Jahr 2027 auf rund 7,7 Millionen im Jahr 2040. Somit liegt der Anteil der ab 80-Jährigen im Jahr 2040 in Deutschland bei 9,2 Prozent (…)
@ Quelle: Bertelsmann Stiftung „Wegweiser Kommunen“, Bevölkerungsvorausberechnung 2040, April 2024


Die demografische Alterung ist in Deutschland schon lange kein Zukunftsthe-ma mehr. Im Ausgangsjahr 2021 ist die demografische Alterung bereits weit vorangeschritten. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Deutschland war 2021 mit 45 Jahren um gut 5 Jahre höher als im Jahr der deutschen Wiedervereinigung (1990: 39 Jahre). Besonders anschaulich zeigen sich die Veränderungen anhand der Alterung der stark besetzten Jahrgänge von 1955 bis 1970, die zur sogenannten Babyboom-Generation gehören. Im Jahr 1990 bildeten sie als 20- bis 35-Jährige die größte Altersgruppe. Das sind sie auch heute noch, sie sind aber in das höhere Erwerbsalter gekommen. Ihr Ausscheiden aus dem Erwerbsalter hat begonnen und wird sich bis Ende der 2030er Jahre fort-setzen. Die Anzahl der Menschen im Alter ab 70 Jahren ist zwischen 1990 und 2021 von 8,0 Millionen auf 13,5 Millionen Personen gestiegen.